review, feature, news // 2008.09.04 08:19:06 [hh]

"Google Chrome": Web Browsing done right? Mit Glanz und Gloria gegen Microsoft

Auch der Suchmaschinen-Gigant Google hat nun seinen eigenen Browser: "Chrome" (entlenhnt dem Web-Slang für Browser-Window-Interface-Elemente ausserhalb der Web-Seite). Versionen für Mac und Linux sollen folgen. Diese Beta wird Microsoft - die gerade den "Internet Explorer 8" launchen (dessen Marktanteil bereits von 90 auf 75 Prozent gesunken ist) - das Fürchten lehren. Denn das Ziel heißt ganz klar: Stabilität, Geschwindigkeit und radikale Schlichtheit ohne Kompromisse. Dafür gibt es doch einige Bedenken beim Datenschutz ... Screen2.0 machte den Test und schaute sich die aktuelle Windows-Beta-Version (welche wie "Safari" auf Apples Open Source Projekt "Webkit" und Teilen des "Firefox" Projektes basiert) an und liefert alle relevanten Informationen.

Google selbst nennt folgende Vorteile: "Google Chrome ist ein Browser, durch den die Nutzung des Internets beschleunigt, vereinfacht und sicherer gestaltet werden soll. Dabei bietet der Browser eine hohe Nutzerfreundlichkeit:

• Ein Eingabefeld für alles: Bei Eingabe von Text in die Adressleiste erhalten Sie Vorschläge zu Such- und Webseiten.
• Miniaturansichten Ihrer am häufigsten besuchten Websites: Rufen Sie Ihre Lieblingsseiten von jedem neuen Tab aus blitzschnell auf.
• Verknüpfungen für Ihre Anwendungen: Starten Sie Ihre am häufigsten verwendeten Webanwendungen über Desktop-Verknüpfungen."

Laut Google-Chef Sergej Brin ist "Chrome" dabei nicht als Web-Betriebssystem, sondern als "einfache Grundlage" für Web-Anwendungen zu sehen, mit der man hoffentlich bald mehr und mehr online machen könne.

Ein 39-seitiger nerd-style Comic-Strip der Entwickler (gestaltet von Scott McCloud) erklärt die neuen Features und faßt die Eckdaten deutlich exakter zusammen:

• Mantra: schnell, simpel und stabil
• Multi-Prozesse ("Chrome Process Manager"): jedes Browser-Tab ist ein eigener Thread
• intelligente, inkrementelle Speicheroptimierung
• Plug-ins als separate Prozesse (nutzt anscheinend auch in "Firefox" installierte)
• Webkit-Rendering (wie in Googles Open-Source-Mobile-System "Android")
• eigene JavaScript Virtual Machine namens "V8" (Just-in-Time-Compiler, intelligente und inkrementelle Garbage Collection), die von einem Team in Dänemark entwickelt wurde
• Fenster und Tabs als zentrale Ordnungs-Struktur
• intelligente "Omnibox" für URLs, Stichwort-Suchen in Bookmarks, History und "Google"
• visuelle History mit Web-Seiten-Thumbnails
• Sandboxes ähnlich wie in Java verhindern Zugriff auf lokale Daten
• Support für Phishing- und Malware-Black-lists
• Support für "Google Gears" incl. Offline-Betrieb von Anwendungen
• Publikation als Open Source Projekt

Pros und Cons kompakt
+ sehr schnelle Start-Zeit
+ bisher keine Crashes
+ "Inspect Element" und JavaScript-Konsole gutes Developer-Tool
+ "Incognito"-Modus für keine lokale Speicherung von Web-Daten
+ Speichern von Web-Seiten als Desktop-Verknüpfungen
- Live-Autokompletion kommuniziert ständig mit Google-Servern (komplette Nutzerprofile)
- schlechtes Bookmark-Management
- einige gängige Browser-Funktionen fehlen noch
- derzeit Windows-only


Weitere Informationen: www.google.com/ chrome (486-KB-Installationsdatei)

 

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