archive // 2005.05.25 08:32:43 [her]
An dieser Stelle folgt die Empfehlung für ein echtes Liebhaberstück unter den Typographie-Büchern, das allerdings nicht ganz neu ist, sondern aus dem Jahr 2003 stammt. Es heißt Schriften erkennen und stammt aus dem generell sehr empfehlenswerten Verlag H. Schmidt Mainz.
Schriften erkennen Eine Typologie der Satzschriften für Studenten, Grafiker, Setzer, Kunsterzieher und alle PC-User von Daniel Sauthoff, Gilmar Wendt und Hans Peter Willberg (ISBN 3-87439-418-2; Softcover; 12,80 Euro) schon heute so etwas wie ein Klassiker ist mit Sicherheit eines der besten Werke zur Orientierung im Schriften-Dschungel und kommt mit schlanken 72 Seiten im DIN-A-4-Format aus, um die Systematik der Schriften zu erklären.
Schöne, großzügige Schwarz-Weiß-Layouts und ein durchaus unterhaltsamer Par-Force-Galopp durch die Epochen machen Lust zum Stöbern. Natürlich erhebt das vergleichsweise dünne Werk keinen Anspruch auf Vollständigkeiten, was die Vorstellung der einzelnen Schriften anbelangt. Aber dennoch sind die wichtigsten Fonts von dem 1. Jahrhundert (Capitalis Monumentalis) bis 1995 (FF Thesis) vertreten und werden in ihren spezifischen Charakteristika vorgestellt.
Das Buch basiert auf der Diplomarbeit von Monika Thomas aus dem Jahre 1981 und bietet alle wichtigen Grundlagen und Klassifikationskriterien von Schriften. Die Autoren orientieren sich dabei an dem offiziellen, wenn auch überholungsbedürftigen DIN-System. Aber Schnickschnack, Grunge und Lifestyle haben hier ohnedies keinen Platz. Hier werden die Klassiker unter den Schriften abgehandelt.
Ab sofort ist völlig klar, was der Unterschied zwischen Avenir und Univers bzw. zwischen einer Barock-Antiqua und einer Klassizistischen Antiqua ist. Und das ist gut so. Und die 13 Typo-Sünden gibt es als Netagtivbeispiel-Beigabe in Form einer Referenzkarte gleich gratis obendrauf.
Weitere Informationen: www.typografie.de/verlagsverzeichnis/typografie/373-9.html
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